Startseite Ratgeber Bevor die Pollen blühen – die Heuschnupfen-Prävention beginnt jetzt

Bevor die Pollen blühen – die Heuschnupfen-Prävention beginnt jetzt

von Olaf Müller
Ein junger Mann, der zwischen blühenden Bäumen steht, schnäuzt seine Nase in ein Taschentuch

Niesanfälle, juckende Augen und eine verstopfte Nase – viele kennen die Beschwerden bei Heuschnupfen. Millionen Menschen leiden darunter, wenn die Pollen fliegen. Doch nicht jeder möchte wegen Nebenwirkungen zu herkömmlichen Medikamenten greifen. Pflanzenextrakte bieten eine wirksame und natürliche Möglichkeit, die Beschwerden zu lindern.

Institut für Komplementäre und Integrative Medizin IKIM, Universität Bern

Was passiert bei einer Pollenallergie genau?

Faru, die sich im Schatten eines Baumes die brennenden Augen reibtBei Heuschnupfen reagiert das Immunsystem überempfindlich auf eigentlich harmlose Stoffe wie Pollen. Kommt eine allergische Person mit diesen Pollen in Kontakt, produziert das Immunsystem bestimmte Botenstoffe. Der bekannteste davon ist Histamin. Dieser löst eine sofortige Entzündungsreaktion aus, die zu Beschwerden wie Niesen, Jucken und tränenden Augen führt.

Bei manchen Menschen kommt es Stunden später erneut zu einer Entzündungsreaktion, die lang anhaltende Beschwerden wie eine verstopfte Nase und Atemprobleme verursacht. Je nach Stärke der Beschwerden stören diese den Schlaf, erschweren das Arbeiten und beeinträchtigen die Lebensqualität. Zudem steigt das Risiko, mit der Zeit zusätzlich Asthma zu entwickeln.

Pflanzliche Mittel erwiesen sich als wirksam

Das Institut für Komplementäre und Integrative Medizin IKIM der Universität Bern hat die derzeitigen Forschungsergebnisse zur pflanzlichen Behandlung bei Heuschnupfen zusammengetragen (Braunwalder et al., 2024). Ziel war es, die Wirksamkeit und Sicherheit dieser Mittel genauer zu beleuchten.

Bestimmte Pflanzenextrakte können Entzündungen im Körper verringern und das Immunsystem positiv beeinflussen.»

Die Ergebnisse der systematischen Übersichtsarbeit sind vielversprechend: Pflanzliche Mittel erwiesen sich nicht nur als wirksam, sondern auch als gut verträglich. Die in der Übersichtsarbeit gefundenen Studien zeigen, dass bestimmte Pflanzenextrakte Entzündungen im Körper verringern und das Immunsystem positiv beeinflussen können.

Zwei Pflanzenextrakte im Visier

Kompakter Blütenstand der weissen Pestwurz auf ghrünem Stängel

Pestwurz verbessert die Atmung ähnlich gut wie herkömmliche Medikamente.

Pestwurz-Extrakt: Dieser Pflanzenextrakt hat sich vorwiegend bei einer verstopften Nase bewährt. Studien zeigten, dass Pestwurz die Atmung verbessert und dabei ähnlich gut wirkt wie herkömmliche Medikamente.

Zitronen-Quitten-Extrakte: In Studien mit einem Nasenspray zeigte sich, dass Zitronen-Quitten-Extrakte besonders schnell wirken. Betroffene berichteten oft schon nach kurzer Zeit von einer Erleichterung beim Atmen. Zudem können die pflanzlichen Stoffe die Freisetzung von Histamin hemmen.

In einer anderen Studie wurde der Extrakt als Injektion unter die Haut verabreicht, die die Betroffenen selbst durchführen können. Dabei zeigten sich langfristige Verbesserungen, insbesondere der morgendlichen Beschwerden.

Eine Zitrone und eine Quitte liegen nebeneinader auf einem grünen Tuch auf einem grauen Tisch

Bei Nasenspray zeigte sich, dass Zitronen-Quitten-Extrakte besonders schnell wirken.

Einsatzmöglichkeiten pflanzlicher Behandlung weiter erforschen

Pflanzliche Behandlungen setzen auf die entzündungshemmenden und immunregulierenden Eigenschaften bestimmter Pflanzenstoffe. Zitronen und Quitten enthalten zum Beispiel Stoffe, die die Freisetzung von Histamin verhindern. Pestwurz reduziert Entzündungsstoffe wie Interleukin-8, die für die Beschwerden verantwortlich sind. Die Autorinnen und Autoren der Übersichtsarbeit des IKIM empfehlen, in Zukunft noch weitere Studien durchzuführen, um die genauen Wirkweisen und Einsatzmöglichkeiten detaillierter zu untersuchen.

Vorbeugen schon vor der Pollensaison

Eine interessante Möglichkeit ist die Vorbeugung oder Behandlung mit einem Präparat aus einem Zitronen-Quitten-Extrakt, das von den Betroffenen selbst unter die Haut gespritzt wird. Idealerweise sollte dies bereits vor Beginn der Heuschnupfen-Saison, also am besten schon im Januar oder Februar, angewendet werden. Die regelmässigen Injektionen sollen das Immunsystem frühzeitig beruhigen und so allergische Reaktionen abmildern, bevor die ersten Pollen fliegen.

Pollenbelastung und weitere nützliche Infos

Was bedeutet das für Allergikerinnen und Allergiker?

Blühende Gräser auf einer Wiese entlassen Pollenschwärme in die Luft

Vorsorgen sollte man idealerweise bereits vor Beginn der Heuschnupfen-Saison.

Die Forschungsergebnisse zur pflanzlichen Behandlung bei Heuschnupfen sind ermutigend. Menschen mit Heuschnupfen haben damit weitere Möglichkeiten, ihre Beschwerden zu behandeln. Besonders wer auf herkömmliche Medikamente empfindlich reagiert, unter Nebenwirkungen wie Müdigkeit leidet und eine sichere Behandlung sucht, könnte von pflanzlichen Präparaten profitieren.

Besonders wer auf herkömmliche Medikamente empfindlich reagiert und eine sichere Behandlung sucht, könnte von pflanzlichen Präparaten profitieren.»

Wichtig ist dabei, sich geprüfte Produkte von der Ärztin oder vom Arzt verordnen zu lassen oder sich in der Apotheke oder Drogerie beraten zu lassen, da die Qualität der Extrakte eine entscheidende Rolle spielt.

Forschungswissen aus der Komplementären und Integrativen Medizin

Das Institut für Komplementäre und Integrative Medizin (IKIM) der Universität Bern hat weitere Forschungsergebnisse aus der Komplementären und Integrativen Medizin zusammengefasst und auf seiner Website publiziert. Das Institut will seine Forschung einer breiteren Öffentlichkeit zugänglich machen und so einen Mehrwert für das Gesundheitssystem und die Gesellschaft schaffen, wie es in einer Medienmitteilung schreibt.

Wie Komplementärmedizin hilft, die Abwehrkräfte gegen Allergene zu stärken, erfahren Sie in diesen Millefolia-Beiträgen:


Bilder: Redaktion Millefolia – freepik.com AI / Dmytro Sheremeta – freepik.com / Walter Frehnerunsplash.com / Redaktion Millefoliafreepik.com AI / Wolfgang Hasselmann – unsplash.com


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